Sprachförderung Biss Deutsch

 

Lernen am SGB

Die Sprachbildung in der deutschen Sprache fußt bei uns am Städtischen Gymnasium Bergkamen auf vier Säulen.
Zum einen meint es die Förderung aller unserer Schüler:innen in der deutschen Sprache im Deutschunterricht, aber auch im Fachunterricht (sprachsensibler Unterricht), die Beschulung neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher sowie die Diagnose und Förderung von Lese-Rechtschreibschwächen.
In der fünften Klasse nehmen unsere Schüler:innen z.B. an einer online gestützten Diagnose teil, auf deren Grundlage aus einem Pool individuelle Arbeitsmaterialien zusammengestellt werden, mit denen die Kinder an ihren jeweiligen „Baustellen“ arbeiten können. Auch in höheren Klassen, bisher in Klasse 9, nutzen wir die online-Diagnose. Unser Ziel ist es, den Lernenden die Übergänge zu erleichtern, einmal ans Gymnasium und zum anderen in die Oberstufe.

Allen Lernenden kommt auch der sprachsensible Fachunterricht zugute. Nach aus dem Kollegium erwachsenen Interesse und Fortbildungen nehmen wir seit dem Schuljahr 2021/22 an dem fortgeführten BiSS-Projekt teil und sind Transferschule im BiSS-Netzwerk „Sprachsensibler Fachunterricht Sekundarstufen I und II“, das sich der sprachsensiblen Weiterentwicklung des Fachunterrichts verschrieben hat. Durch die Weiterbildung zunächst der beteiligten Lehrkräfte durch halbjährlich stattfindende Netzwerktreffen und Workshops der BiSS-Akademie NRW, den Austausch auf der gemeinsamen digitalen Plattform und die Begleitung durch die Transferkoordinatorin sollen geeignete sprachbildende Ansätze zur Förderung des Text- und Aufgabenverständnisses und zur Förderung der fachbezogenen sprachlichen Handlungen im Fachunterricht verankert werden.

Dem Ansatz liegt die Überzeugung zugrunde, dass Sprache Grundbestandteil jeden Unterrichts ist, denn egal, ob in Mathematik, Geschichte, Physik oder Biologie: Vermittlung, Lernen und Austausch finden über Sprache statt. Da jedes Fach auch seine eigenen sprachlichen Herausforderungen birgt – von einem speziellen Fachvokabular bis hin zu typischen, auf den fachlichen Gegenstand bezogene Phrasen – sollte Sprachförderung auch in jedem Fach stattfinden. In allen Unterrichtsfächern ist Sprache also nicht nur Medium der Wissensvermittlung, sondern fachspezifische Sprachstrukturen sind auch Lerngegenstand – Sprachbildung bedeutet somit viel mehr als nur eine Korrektur von Rechtschreibung und Zeichensetzung. Sprachbildung ist als Querschnittsaufgabe in Schule und als Aufgabe aller Fächer zu verstehen. Der sprachsensible Fachunterricht hilft, alle Schülerinnen und Schüler in ihren jeweiligen Entwicklungsfeldern zu unterstützen und so mehr fachliches Lernen zu ermöglichen. Denn fachliches ist ohne sprachliches Lernen nicht möglich.

Die Ansprechpartnerin für diesen Bereich ist Frau Tiefenthal.
Nähere Informationen zur BiSS-Akademie und dem Netzwerk 2.1 finden sich auf der Homepage der Biss-Akademie und hier.

Eine wichtige Aufgabe der Sprachförderung ist es auch, Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben zu fördern. Lese- und Rechtschreibstörungen haben nicht nur Auswirkungen auf das schulische Lernen in allen Fächern, sondern auch auf die emotionale und persönliche Entwicklung. Daher gibt es an unserer Schule einen LRS-Förderkurs, der von einer speziell geschulten Lehrkraft durchgeführt wird. Während der Förderung wird vor allem die Konzentration trainiert und die Wahrnehmung geschult. Außerdem werden wesentliche Rechtschreibstrategien erlernt und geübt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Schatt.

Zudem unterrichten wir wie alle Schulen unseres Kreises Unna neu zugewanderte Schüler:innen direkt an unserer Schule. Wir wollen ihnen eine Brücke in unser Bildungssystem und unsere Gesellschaft bauen. Dafür hatten wir seit dem Jahr 2011 an einem Pilotprojekt des Kreises Unna teilgenommen (BiSS), das für die Sekundarstufe die Schule eines Kindes nach seinen Fähigkeiten aussucht, nicht nach seiner Herkunft. Die Organisation bzw. Beratung der Familien übernimmt weiterhin das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Unna.

Die internationalen Schüler:innen am Städtischen Gymnasium Bergkamen, welche zunächst über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse verfügen, besuchen wie alle anderen Schüler:innen unserer Schule von Beginn an den regulären Unterricht, lernen aber begleitend auch Deutsch als Zweitsprache in einem von unseren Kolleg:innen geleiteten Kurs. Zu Beginn erhalten die Schüler:innen eine etwa 12-stündige Sprachförderung pro Woche zum Erwerb der Zweitsprache. Die Anzahl der Förderstunden sinkt mit steigender Sprachkompetenz und wird individuell festgelegt. Bisher haben wir gute Erfahrungen mit dieser Art des gemeinsamen Lernens gemacht. Einen Überblick bietet unser Konzept (siehe unten). Ehrenamtliche Hilfe bildet dabei einen weiteren Baustein. In dieser sprachlichen und „alltäglichen“ Begleitung der internationalen Schüler:innen würden wir uns auch über Ihre Hilfe freuen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Schottstädt. 

Modell zur Umsetzung des Go-In-Konzepts am Städtischen Gymnasium Bergkamen

 

Stand: 01.2022 | Ansprechpartnerin: Frau Schottstädt